1. Lehrverständnis zur Heiligen Schrift
Was die Bibel ist
Wir lehren, dass die Bibel die Offenbarung Gottes ist. Alle 66 Bücher (ohne Apokryphen) sind gleichermaßen in allen Teilen durch den Heiligen Geist eingegeben (2.Tim. 3,16-17; 2. Petr. 1,20-21; Hebr. 1,1-2). Wir lehren, dass die Bibel die objektive Offenbarung der Lehre Gottes an uns ist (1.Petr. 1,23-25; 1.Thess. 2,13), und in den Originalschriften absolut fehlerlos und unfehlbar von Gott eingehaucht ist (2.Tim. 3,16). Wir glauben, dass die ganze Heilige Schrift, Altes und Neues Testament, als christliche Schriften gelten (Röm. 15,4; 1.Kor. 10,6.11; Lk. 24,25-27.43-48; 2.Tim. 3,16-17), und kräftig sind, den Menschen weise zu machen zur Rettung (2.Tim. 3,15; 1.Petr. 1,23-25), und nützlich sind “zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mann Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet” (2. Tim. 3,16-17). Wir lehren, dass Gott in seinem Wort (auch gerade) durch das Zusammenwirken zweier Autoren spricht. Der Heilige Geist hat die menschlichen Autoren geführt. So konnten sie in ihrer individuellen Persönlichkeit und in unterschiedlichen Schreibstilen Gottes Wort für die Menschheit ohne Fehler zusammenstellen und niederschreiben (2.Petr. 1, 20-21; 2.Tim. 3, 16; Hebr. 1,1-2; Joh. 20,30-31). Wir lehren, dass die Bibel die einzige fehlerlose Lehre für den christliche Glauben und seine praktische Umsetzung ist (Ps. 1; Ps. 119,11.105; Mt. 4,3-11; 7,24-29; Kol. 3,16; Hebr. 4,12).
Wie die Bibel gelesen bzw. interpretiert werden soll
Wir lehren die wörtliche, grammatisch-historische Interpretation der Schrift. Wir lehren, dass das erste Kapitel im 1. Mose wörtlich zu verstehen ist, und die Schöpfung sich somit in 6 Tagen von jeweils 24 Stunden ereignet hat (1.Mo. 1,31; 2.Mo. 31,17). Nach unserem Verständnis des Wortes Gottes kann es durchaus mehrere Anwendungen für die gleiche Bibelstelle geben, aber es gibt nur eine gültige Interpretation (Jes. 55,11 “…wozu ich es gesandt habe”). Das heißt, eine Bibelstelle kann nie das bedeuten, was es nie bedeutet hat. Die Bedeutung (den Sinn) der Schrift erörtern wir, indem wir die Bibel wörtlich nehmen und die grammatisch-historische Methode gewissenhaft unter der Erleuchtung des Heiligen Geistes anwenden. (2.Tim. 2,15; Esr. 7,10; Neh. 8,8; 1.Kor. 2,7-15; 1.Joh. 2,20). Unter der Erleuchtung des Heiligen Geistes meinen wir nicht, dass er uns was Tieferes oder etwas was versteckt ist offenbart, sondern das er uns hilft, die klare Aussage der Schrift zu verstehen, zu glauben und anzuwenden. Wer das Wort Gottes verachtet, geht ewig verloren (Hebr. 2,1-4).
2. Gott
Die Schrift lehrt, dass es nur einen lebendigen und wahren Gott gibt (5.Mose 6,4; Jes. 45, 5-7; 1.Kor. 8,4), ein unbegrenzter Geist (Joh. 4,24; Ps. 115,3), der in allen seinen Eigenschaften vollkommen ist, eins im Wesen ist, ewiglich in drei Personen existiert – Vater, Sohn und Heiliger Geist (Mt. 28,19; 2.Kor. 13,13; Mk. 1,10-11; 1.Kor. 12,4-6) – denen jedem gleichermaßen Anbetung und Gehorsam gebührt. Er ist allwissend (Hebr. 4,13), allmächtig (Jes. 14,26-27; 40,28; 43,12), allgegenwärtig (Joh. 1,48; Ps. 139,7-12) und (ist selbst) der Maßstab der Gerechtigkeit (Lk. 18,19).
2.1. Gott der Vater
Seine Vaterschaft und sein Wesen
Die Schrift lehrt, dass Gott der Vater, der alle Dinge nach seinem eigenen Willen lenkt und vollbringt, die erste Person der Dreieinigkeit ist (Ps. 145,9-10; 1.Kor. 8,6). Er ist der Schöpfer aller Dinge (1.Mo. 1,1-31; Eph. 3,9). Als der einzige absolute und allmächtige Herrscher im Universum ist Er souverän in der Schöpfung, Vorsehung und Erlösung (Ps. 103,19; Röm. 11,36). Als Schöpfer ist Er der Vater aller Menschen (Mal. 2,10; Eph. 4,6), als ein geistlicher Vater aber nur für die Gläubigen (Röm. 8,14; 2.Kor. 6,18). In seinem Ratschluss hat er bestimmt, dass alles, was geschieht, Seiner Verherrlichung dienen wird (Eph. 1,11-12). Fortwährend erhält, lenkt und regiert Er alle Geschöpfe und Ereignisse (1.Chr. 29,10-13). In Seiner Souveränität ist er weder der Urheber noch der Befürworter von Sünde (Hab. 1,13; Joh. 8,38-47, Jak. 1,13-15). Er schränkt die Verantwortung moralisch denkender Geschöpfe nicht ein (1.Petr. 1,17, Röm. 1,18-20). Dennoch trägt jeder Mensch alleine die Verantwortung für seine Taten.
Seine Teilnahme an der Errettung
Von den gefallenen Söhnen Adams hat der Vater von Ewigkeit her einige zur Rettung auserwählt, um sie heilig und tadellos vor sich zu stellen (2.Thess. 2,13; Eph. 1,4). Diese Auserwählten hat er auch vorherbestimmt, seine Kinder zu sein: „nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade.“ (Eph. 1,5-6). Um seine Auserwählten von der Strafe ihrer Sünden zu erretten, hat der Vater seinen eigenen Sohn in die Welt gesandt, damit er für die Sünden der Welt sterben soll (Röm. 8,32; Jes. 53,10-12). Gott der Vater ruft alle seine Auserwählten (aus den Juden und Heiden) zur Rettung und zur Erlangung der Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus durch das Evangelium (2.Thess. 2,14). Diese Berufung ist wirksam und führt Gottes Auserwählte immer zum Glauben an Jesus und zur Buße von ihre Sünden (2.Tim. 1,9; 1.Kor. 1,22-24; Apg. 13,48; 1.Petr. 2,9).
2.2. Gott der Sohn
Seine Person
Die Schrift lehrt, dass Jesus Christus, die zweite Person der Dreieinigkeit Gottes, alle göttlichen Qualitäten besitzt und in allen Eigenschaften ewiglich mit dem Vater gleich ist (Joh. 10,30; 14,9). Die Schrift lehrt, dass Gott der Vater in Seinem eigenen Willen “die Himmel und die Erde und alles was darinnen ist” durch Seinen Sohn Jesus Christus geschaffen hat, durch welchen alle Dinge erhalten und fortbestehen werden (Joh. 1,3; Kol. 1,15-17; Hebr. 1,2). Die Schrift lehrt, dass Christus mit der Menschwerdung Gottes und für die Dauer seines irdischen Daseins freiwillig auf die unabhängige Ausübung seiner göttlichen Fähigkeiten verzichtete, ohne etwas von seinem göttlichen Wesen abzugeben. Er war, ist und bleibt für immer Gott. In Seiner Menschwerdung hat die ewig bestehende zweite Person der Dreieinigkeit alle Merkmale des Menschseins angenommen und wurde somit Gott-Mensch (Phil. 2,5-8; Kol. 2,9) der die Sünde der Welt trägt (Joh. 1,29). Die Schrift lehrt, dass Jesus Christus Mensch und Gott in untrennbarer Einheit darstellt (Mi. 5,1-4; Joh. 5,23; 14,9; Kol. 2,9). Die Schrift lehrt, dass unser Herr Jesus Christus von einer Jungfrau geboren wurde (Jes. 7,14; Mt. 1,23-25; Lk. 1,26-35); dass Er der ins Fleisch gekommene Gott war (Joh. 1,1-14). Der Zweck Seiner Menschwerdung lag in der Offenbarung Gottes, der Erlösung der Menschen und der Herrschaft über das Reich Gottes (Ps. 2,7-9; Jes. 9,6; Joh. 1,29; Phil. 2,9-11; Hebr. 7,25-26; 1.Petr. 1,18-19). Die Schrift lehrt, dass die zweite Person der Dreieinigkeit in der Menschwerdung Seine Rechte, Gott gleich zu sein, beiseite legte, die Stelle eines Sohnes und das für einen Knecht angemessene Dasein annahm, ohne sich dabei selbst Seiner göttlichen Eigenschaften zu entledigen (Phil. 2,5-8).
Seine Teilnahme an der Rettung
Die Schrift lehrt, dass unser Herr Jesus Christus unsere Erlösung durch das Vergießen Seines Blutes und durch den Opfertod am Kreuz erreichte, und dass Sein Tod freiwillig, ersetzend, stellvertretend, versöhnend und erlösend war (Röm. 3, 21-25; 5,8; Joh. 10,15; 1.Petr. 2, 24). Die Schrift lehrt, dass der zum Glauben gekommene Sünder auf der Basis der Wirksamkeit des Todes unseres Herrn Jesus Christus von der Strafe Gottes, der Macht und eines Tages völlig von der Gegenwart der Sünde befreit ist. Er ist gerecht erklärt, ihm ist das ewige Leben verliehen, und er ist in die Familie Gottes aufgenommen (Röm. 3, 25; 5,8-9; 2.Kor. 5,14-15; 1.Petr. 2, 24; 3,18). Die Schrift lehrt, dass unsere Rechtfertigung durch Seine buchstäbliche, leibliche, Auferstehung von den Toten gesichert ist, und dass Er jetzt zur Rechten Hand des Vaters aufgefahren ist, wo Er nun als unser Anwalt und Hohepriester vermittelt (Mt. 28,6; Lk. 24,38-39; Apg. 2,30-31; Röm. 4,25; 8,34; Hebr. 7,25; 9,24; 1.Joh. 2,1-2). Die Schrift lehrt, dass Gott mit der Auferstehung Jesu Christi aus dem Grabe die Gottheit Seines Sohnes bestätigte (Röm. 1,4 siehe Schlachter Übersetzung; Apg. 13,33) und dies beweist, dass Gott das Versöhnungswerk Christi am Kreuz akzeptierte (Apg. 17,30-31). Jesu leibliche Auferstehung ist auch die Garantie für ein zukünftiges Auferstehungsleben für alle Gläubigen (Joh. 5, 26-29; 14,1-9; Röm. 4, 25; 6, 5-11; 1.Kor. 15,20+23). Die Schrift lehrt, dass Jesus Christus zurückkehren wird, um seine Gemeinde, welche sein eigener Leib ist, bei der Entrückung zu sich zu nehmen, dass Er mit Seiner Gemeinde in Herrlichkeit zurückkehrt, und dass Er Sein tausendjähriges Reich auf Erden errichten wird (Apg. 1,9-11; 1.Thess. 4,13-18; Offb. 20). Die Schrift lehrt, dass Gott durch den Herrn Jesus Christus alle Menschheit richten wird (Joh. 5,22-23):
- die Gläubigen (1.Kor. 3,10-15; 2.Kor. 5,10);
- Alle auf der Erde lebenden am Tage seiner Wiederkunft in Herrlichkeit (Mt. 25,31-46); und
- die ungläubig Verstorbenen vor dem Großen Weißen Thron (Offb. 20,11-15).
Als Mittler zwischen Gott und Mensch (1.Tim. 2,5), als Haupt Seines Leibes – der Gemeinde (Eph. 1,22; 5,23; Kol. 1,18) und als kommender, allumfassender König, der auf dem Thron Davids regieren wird (Jes. 9,6-7; Hes. 37,24-28; Lk. 1,31-33), ist Er der letzte Richter all derjenigen, die Ihn als Herrn und Retter abweisen (Joh. 3,18-21; Apg. 17,30-31).
2.3. Gott der Heilige Geist
Sein Wesen
Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist eine göttliche Person ist, ewig, ursprungslos, im Besitz aller Eigenschaften einer Person und Gottheit, einschließlich des Intellektes (1.Kor. 2,10-13), der Gefühle (Eph. 4,30), des Willens (1.Kor 12,11), der Ewigkeit (Hebr. 9,14), Allgegenwart (Ps. 139,7-10), Allwissenheit (Jes. 40,13-14), Allmacht (Röm. 15,13), und Wahrheit (Joh. 16,13). In allen göttlichen Eigenschaften ist Er dem Vater und dem Sohn gleich und in der Substanz eins (Mt. 28,19: „auf den Namen (einen), statt die Namen (mehrere)“; Apg. 5,3-4; 1.Kor. 12,4-6; 2.Kor. 13,13). In Apg. 28,25-26 zitiert Paulus Jes. 6,8-10 und sagt, das hier der Heilige Geist spricht. Aber in Jes. 6,8 steht es, dass Gott der Herr spricht. Dies beweist, dass der HERR der Heerscharen (s. Jes. 6,3.5) und der Heilige Geist als Eins betrachtet werden. In Jer. 31,31-34 spricht der Herr (in Urschrift: ‚Jahwe’). In Hebr. 10,15-17 wird diese Stelle aus Jer. 31,31-34 zitiert. Der Schreiber des Hebräer Briefes sagt aber, dass es der Heilige Geist ist, der dies gesagt hat. Dies beweist, dass Jahwe und der Heilige Geist als Eins betrachtet werden. Auch in Hebr. 10,15-17 wird der Heilige Geist und der Herr als Eins gesehen. Auch in Röm. 8,9 bezeichnet Paulus den Heiligen Geist als Geist Gottes und Christi Geist.
Seine Teilnahme an der Rettung
Die Schrift lehrt, dass die Ausführung des göttlichen Willens für alle Menschen das Werk des Heiligen Geistes ist. Wir erkennen Seine souveräne Tat in der Schöpfung (1. Mo. 1,2), der Menschwerdung (Mt. 1,18), der geschriebenen Offenbarung (2.Petr. 1,20-21), und dem Werk der Erlösung (Joh. 3,5-7) an. Die Schrift lehrt, dass das besondere Werk des Heiligen Geistes in diesem Zeitalter zu Pfingsten begonnen hat, als Er vom Vater kam, wie Jesus es versprochen hatte (Joh. 14,16-17; 15,26), um den Bau des Leibes Christi zu beginnen und zu vollenden. Sein Werk beinhaltet das Überführen der Welt von Sünde, von Gerechtigkeit und Gericht; die Verherrlichung des Herrn Jesus Christus und die Umgestaltung der Gläubigen in das Bild Christi (Joh. 16,7-11; Apg. 1,5; 2,4; Röm. 8,29; 2.Kor. 3,18; Eph. 2,22). Die Schrift lehrt, dass es der Heilige Geist ist, der wahre Umkehr und Glauben in den Auserwählten bewirkt (Joh. 16,7-11) und alle Gläubigen in den Leib Christi durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung tauft (1.Kor. 12,13; Tit. 3,5). Außerdem bewohnt er die Gläubigen, er heiligt, lehrt und befähigt diese zum Dienst, und versiegelt sie bis auf den Tag der Erlösung (Röm. 8,9-11; 2. Kor. 3,6; Eph. 1,13). Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist der göttliche Lehrer ist, der die Apostel und Propheten beim Schreiben der Offenbarung Gottes, der Bibel, in die Wahrheit geleitet hat (2.Petr. 1,19-21; Joh. 14,26). Alle Gläubigen besitzen die innewohnende Gegenwart des Heiligen Geistes vom Augenblick der Errettung an, und es ist die Pflicht aller, die vom Geist geboren sind, erfüllt zu sein mit dem Heiligen Geist (von ihm kontrolliert zu sein) (Röm. 8,9-11; Eph. 5,18). Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist geistliche Gaben an die Gemeinde austeilt. Der Heilige Geist verherrlicht weder sich selbst noch Seine Gaben durch demonstrative Zurschaustellung. Er verherrlicht Christus, in dem er sein Werk erfüllt, die Verlorenen zu erlösen und die Gläubigen im heiligen Glauben aufzuerbauen (Joh. 16,13-14; Apg. 1,8; 1.Kor. 12,4-11; 2.Kor. 3,18). Die Schrift lehrt diesbezüglich, dass Gott, der Heilige Geist im Geben aller Seiner Gaben zur Ausrüstung der Heiligen souverän war und ist.
3. Der Mensch und die Sünde
Die Schrift lehrt, dass der Mensch direkt und unmittelbar von Gott nach seinem Bilde – ihm ähnlich – geschaffen wurde. Er wurde ohne Sünde, vernünftig denkend und intelligent Gott gegenüber geschaffen (1.Mo. 1,26-27, 1.Mo. 2,7.15-25). Die Schrift lehrt, dass es Gottes Wille war und ist, dass der Mensch Gott die Ehre gibt, sich an der Gemeinschaft mit Gott erfreut und nach seinem Willen lebt. Indem der Mensch dies tut, erfüllt er Gottes Absicht und findet seine eigentliche Bestimmung und wahre Identität (Jes. 43,7; Kol. 1,16; Offb. 4,11). Die Schrift lehrt, dass der Mensch seine Unschuld durch die Sünde des bewussten Ungehorsams von Adam gegenüber dem offenbarten Willen und Wort Gottes, verloren hat. Zugleich erlag der Mensch der Strafe des geistlichen sowie des körperlichen Todes. Er unterlag dem Zorn Gottes, wurde von Natur aus schlecht und total unfähig das Richtige zu wählen oder zu tun. Er ist von den Begierden des Fleisches beherrscht und vom Teufel verblendet (Tit. 3,3; 2.Kor. 4,4). Er liebt die Finsternis und aus diesem Grund sucht er Gott nicht (Joh. 3,19; Röm. 3,9-12). Obwohl er vor Gott immer noch die Verantwortung trägt, an Gott zu glauben und Buße zu tun, lehrt die Schrift, dass er dazu unfähig ist (Joh. 6,44.65; 5.Mo 29,1-5). Der Mensch ist hoffnungslos verloren (Eph. 2,1-3). Deswegen ist die Rettung des Menschen allein von Gottes Gnade abhängig und wird durch das Errettungswerk unseres Herrn Jesus Christus vollzogen (Röm. 5,10-19; Joh. 3,36; Röm. 3,23; 6,23; 1.Kor. 2,14; Eph. 2,1-5; 1.Joh. 1,8). Die Schrift lehrt, dass alle Menschen durch den Ungehorsam Adams zu Sündern geworden (Röm. 5,19) und daher von Natur aus schlecht sind (1.Mo. 6,5; 8,21), mit der einzigen Ausnahme von Jesus Christus. Zusammenfassend bedeutet es, dass alle Menschen Sünder sind. Sie sind Sünder von Natur aus, aus ihrem eigenen Willen heraus und sie sind Sünder durch die göttliche Erklärung (Ps. 14,1-3; Jer. 17,9; Röm. 3,9-18.23; 5,10-12).
4. Die Erlösung des Menschen
Die Schrift lehrt, dass die Errettung allein von Gott ist, durch seine Gnade aufgrund des Erlösungswerkes Jesu Christi durch den Verdienst seines vergossenen Blutes und nicht aufgrund von menschlichen Verdiensten oder Werken (Röm. 3,21-31; Eph. 2,8-10; Gal. 2,21; Joh. 1,12; 1.Petr. 1,18-19). Die Erlösung ist daher völlig von Gott, der vor Grundlegung der Welt einige Menschen zum ewigen Leben vorherbestimmt hat, den Rest in ihrer Sünde lassend zu ihrer gerechten Verurteilung (Apg. 13,48; Röm. 9,6-29; Eph. 1,4-5; 2,1-7; 2.Tim. 1,9).
4.1. Erwählung
Die Schrift lehrt, dass die Erwählung ein Werk Gottes ist, wobei Gott vor der Schöpfung der Erde nach dem Wohlgefallen seines Willens einige der sündigen Menschen auserwählt hat zur Rettung, damit sie besondere Empfänger seiner Liebe, Barmherzigkeit und Gnade seien (Röm. 8,28-30; Eph. 1,4-11; 2. Thes. 2,13; 2. Tim. 2,10; 1. Petr. 1,1-2). Die Schrift lehrt, dass die souveräne Erwählung Gottes nicht im Widerspruch zu der Verantwortung des Menschen steht. Sie erübrigt auch nicht die Verantwortung des Menschen, seine Sünde zu bereuen und Christus als Herrn und Retter anzunehmen (Hes. 18, 23.32; 33,11; Joh. 3,18-19.36; 5,40; Röm. 9,22-23; 2.Thess. 2,10-12; Offb. 22,17). Die Schrift lehrt, dass die Erwählung Gottes weder mit der Initiative des Menschen etwas zu tun hat, noch damit, dass Gott im Voraus weiß, was die Menschen aus ihrem Willen heraus tun werden; sie geschieht allein auf Grund der souveränen Gnade, Barmherzigkeit und Vorkenntnis Gottes (Röm. 9,6-18; 11,5-6; Eph. 1,4-7; Tit. 3,4-7; 1.Petr. 1,2). Die Vorkenntnis Gottes bedeutet nicht, dass Gott vorher gesehen hat, wer an Jesus glauben würde, und diese dann auf Grund dessen, erwählt hat. Die Vorkenntnis Gottes bedeutet, dass Gott, jene die er erretten will, vorher erkannt hat (Röm. 8,29; Gal. 4,9). Er hat ihre Namen in dem „Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an“ geschrieben (Offb. 13,8). [Das Wort „Vorkenntnis“ wird in der Bibel gleicherweise in Bezug auf Jesus benutzt (Apg. 2,23; 4,28).] Die souveräne Erwählung wird immer zu dem führen, was Gott bestimmt hat, da Gottes souveräne Gnade die Mittel zur Errettung, sowie die Gabe der Errettung selbst beinhaltet (Röm. 8,28-30). Die Schrift lehrt, dass die Erwählung nicht allein basierend auf die Souveränität Gottes, getrennt von seinen anderen Eigenschaften gesehen werden sollte. Gott ist wirklich souverän, jedoch übt er die Souveränität im Gleichklang mit seinen anderen Eigenschaften aus, insbesondere seiner Allwissenheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit, Weisheit, Gnade und Liebe (Röm. 9,11-18). Gottes Souveränität wird den Willen Gottes immer in einer Art und Weise hervorheben, die völlig übereinstimmend ist mit seiner Wesensart, wie sie im Leben unseres Herrn Jesus Christus offenbart wurde (Mt. 11,25-28; 2. Tim. 1,9).
4.2. Vorherbestimmung
Die Schrift lehrt, dass Gott die, die er auserwählt hat, auch vor Grundlegung der Welt vorherbestimmt hat, seine Kinder zu sein (Eph. 1,5.11). Weil Gott souverän ist, ist seine Bestimmung unwiderstehlich und führt seine Auserwählten immer zum Glauben und zur Buße (Röm. 8,28-30). Alle, die Gott zur Rettung auserwählt hat, sind auch dazu vorherbestimmt, damit ihre Rettung mit Sicherheit geschieht (Apg. 13,48; 2,47). [Das Wort „vorherbestimmt“ ist in der Schrift nie in Bezug auf die, die Verloren gehen, benutzt. Das heißt, Gott hat nie einen Mensch zur Verdammnis vorherbestimmt. Sondern jeder Mensch hat sich dafür schon in Adam entschieden und bekommt beim Gericht Gottes das, was er verdient hat (Röm. 6,23). Nur die Auserwählten, die zur Rettung vorherbestimmt sind, bekommen beim Gericht Gottes, was sie nicht verdient haben, und das aus Gnade.]
4.3. Berufung
Die Berufung Gottes ist ein wirksamer Ruf zur Rettung durch das Evangelium (2.Thess. 2,13-14; 2.Tim. 1,9). Die Erwählung und Vorherbestimmung Gottes sind schon vor Grundlegung der Welt geschehen. Die Berufung Gottes geschieht gleichzeitig mit der Verkündigung des Evangeliums, und bringt Gottes Vorherbestimmung zur Erfüllung, indem es den Glauben an Jesus und die Buße zum Leben in den Auserwählten bewirkt (z.B. Apg. 13,48; 16,14). Obwohl das Evangelium Torheit für den Heiden ist, und ein Stolperstein für den Juden, für den Berufenen ist es Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Der Unterschied zwischen den Ungläubigen und den Gläubigen, ist also die wirksame Berufung Gottes (1.Kor. 1,18-24). Alle, die der Vater zu sich selbst ruft, kommen im Glauben und alle die im Glauben kommen, wird der Vater annehmen (2.Tim. 1,9; Joh. 6,37-40, 44; Apg. 13,48).
4.4. Wiedergeburt
Das Ergebnis der wirksamen Berufung Gottes ist eine neue Schöpfung (2.Kor. 5,17). Die Schrift lehrt, dass die Wiedergeburt ein übernatürliches Werk des Heiligen Geistes ist, wobei ein neues Leben und eine neue Schöpfung in Christus gegeben wird (1.Kor. 6,11; Tit. 3,5; Joh. 3,3-7). Sie geschieht unmittelbar und allein durch die Kraft des Heiligen Geistes unter Verwendung des Wortes Gottes als dem Werkzeug (2.Petr. 1,23; Jak. 1,18; Joh. 5,24), indem der bußfertige Sünder, befähigt durch den Heiligen Geist, im Glauben auf die Forderungen des Evangeliums antwortet. Eine echte Wiedergeburt offenbart sich durch wahrhaftige Buße, die sich in Früchten der Gerechtigkeit auswirkt und das Wesen sowie das Handeln des Menschen verändert. Gute Werke werden die richtigen Früchte der Gerechtigkeit sein (1.Kor. 6,19-20; Eph. 5,15-21; Phil. 2,12b; Kol. 3,16-17; 2.Petr. 1,4-10). Der Gehorsam des Gläubigen verwandelt ihn mehr und mehr in das Bildnis des Herrn Jesus Christus (2.Kor. 3,18). Die Verwandlung des Gläubigen erreicht seinen Höhepunkt durch die Verherrlichung bei der Wiederkunft Christi (Röm. 8,22-30; 2.Petr. 1,4; 1.Joh. 3,2-3; 1.Thess. 4,13-18).
4.5. Rechtfertigung
Die Schrift lehrt, dass die Rechtfertigung vor Gott ein Werk Gottes ist (Röm. 8,33), indem derjenige als gerecht erklärt wird, der durch den Glauben an Jesus Christus und die Buße für seine Sünden (Röm. 4,1-8; 5,1; Gal. 2,14-16; 3,11; Apg. 2,38; 26,19-20) Jesus als souveränen Herrn bekennt (Röm. 10,9-10). Diese Gerechtigkeit ist unabhängig von jedem Verhalten oder Werk des Menschen (Röm. 3,20; 4,6) und beinhaltet, dass Jesus Christus die Sünde auf sich nimmt (Kol. 2,14; 1.Petr. 2,24) und den Gläubigen seine Gerechtigkeit gibt (1.Kor. 1,30; 2.Kor. 5,21). Auf diese Weise kann Gott „gerecht sein und den rechtfertigen, der des Glaubens an Jesus ist“ (Röm. 3,26).
4.6. Heiligung
Die Schrift lehrt, dass jeder Gläubige durch die Rechtfertigung vor Gott geheiligt (ausgesondert) ist und dadurch als Heiliger bezeichnet wird. Diese Heiligung ist eine Stellung, die sofort eintritt, wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus Christus kommt und sollte nicht mit dem „Prozess der Heiligung“ eines jeden Christen verwechselt werden. Diese Heiligung hat mit der Stellung des Gläubigen zu tun, nicht mit seinem gegenwärtigen Wandel oder seinem gegenwärtigen Zustand. Jeder Christ ist in seiner Stellung vor Gott ein Heiliger (Apg. 20,32; 1.Kor. 1,2.30; 6,11; 2.Thess. 2,13; Hebr. 2,11; 3,1; 10,10+14; 13,12; 1.Petr. 1,2). Die Schrift lehrt, dass sich der Gläubige durch das Werk des Heiligen Geistes auch in einem wachsenden Prozess der Heiligung befindet. In diesem Prozess wächst der Gläubige durch seinen Gehorsam am Wort Gottes näher zu Gott hin und wird dadurch mehr und mehr in das Bildnis des Herrn verwandelt. Das bedeutet, dass der Gläubige zunehmend nach dem Willen Gottes lebt und in seiner Heiligung wächst (Joh. 17,17-19; Röm. 6,1-22; 2.Kor. 3,18; 1.Thess. 4,3-4; 5,23). In dieser Hinsicht lehren wir, dass jeder gerettete Mensch in einen täglichen Konflikt verwickelt ist – die neue Kreatur in Christus kämpft gegen das Fleisch – aber die entsprechende Ausrüstung für den Sieg durch die Kraft des innewohnenden Heiligen Geistes gegeben ist. Trotzdem wird der Kampf den Gläubigen sein ganzes irdisches Leben lang begleiten und nie vollständig beendet sein. Alle Behauptungen über eine Ausrottung der Sünde in diesem Leben sind unbiblisch. Ausrottung der Sünde ist nicht möglich, aber der Heilige Geist rüstet uns für den Sieg über die Sünde aus, damit wir dem Evangelium gemäß wandeln (Gal. 5,16-25; Röm. 8,1-14; Eph. 4,22-24; Phil. 3,12; Kol. 3,9-10; 1.Petr. 1,14-16; 1.Joh. 3,5-9).
4.7. Heilssicherheit und Heilsgewissheit
Die Schrift lehrt, dass alle Erlösten, die einmal errettet wurden, durch Gottes Kraft bewahrt werden und deshalb in Christus für immer sicher sind (Joh. 5,24; 6,37-40; 10,27-30; Röm. 5,9-10; 8,1.31-39; 1.Kor. 1,4-8; Eph. 4,30; Hebr. 7,25; 13,5; 1.Petr. 1,5; Jud. 24). Das, was Gott in den Auserwählten angefangen hat, vollendet er bis auf den Tag Christi Jesu (Phil. 1,6; Heb. 12,2; z.B. Lk. 22,31-32). Die Schrift lehrt, dass es das Privileg der Gläubigen ist, zu wissen, dass sie auf Grund ihres Glaubens an das vollkommene Werk Jesu Christi errettet sind (1.Joh. 5,13). Wenn das Kind Gottes nach dem Wort Gottes wandelt, dann bezeugt der Heilige Geist mit seinem Geist, das er wirklich ein Kind Gottes ist (Röm. 8,14-17; 1.Joh. 4,13). Jeder der den Namen Jesu bekennt, aber freiwillig in der Sünde ausharrt, sollte seine Rettung in Frage stellen (1.Joh. 2,3-6; 3,9-10; 2.Kor. 13,5).
4.8. Trennung / Absonderung
Die Schrift lehrt, dass die Trennung von der Sünde durch das ganze Alte und Neue Testament hindurch klar gefordert wird und dass die Schrift klar sagt, dass in den letzten Tagen Abfall und weltliche Gesinnung zunehmen werden (2.Kor. 6,14-18;7,1; 2.Tim. 3,1-5). Weiterhin lehrt sie, dass alle Erretteten aus tiefer Dankbarkeit für die unverdiente Gnade, die Gott uns gewährt hat und weil unser herrlicher Gott unserer völligen Hingabe so sehr wert ist, in solcher Weise leben sollen, dass sie ihre verehrende Liebe zu Gott demonstrieren und auf diese Weise keine Schande auf ihren Herrn und Retter bringen. Die Schrift lehrt auch, dass Gott die Trennung von jeglicher Verbindung mit religiösem Abfall und weltlichen und sündigen Praktiken verlangt (Röm. 12,1-2; 1.Kor. 5,9-13; 2.Kor. 6,16-18;7,1; 1.Joh. 2,15-17; 2.Joh. 9-11). Die Schrift lehrt, dass die Gläubigen sich für unseren Herrn Jesus Christus absondern sollen (2.Thess. 1,11-12; Hebr. 12,1-2) und durch eine den Seligpreisungen entsprechende Haltung (Mt. 5,2-12) und ein ständiges Streben nach Heiligkeit (Röm. 12,1-2; 2.Kor. 7,1; Hebr. 12,14; Tit. 2,11-14; 1.Joh. 3,1-10) bestätigen, dass das Leben eines Christen ein Leben in gehorsamer Gerechtigkeit ist.
5. Die Gemeinde (Ekklesiologie)
5.1. Die universale Gemeinde definiert
Die Schrift lehrt, dass alle, die ihr Vertrauen auf Jesus Christus setzen, sofort durch den Heiligen Geist in den einen geistlichen Leib eingefügt werden: die Gemeinde, die Braut Christi dessen Haupt Jesus ist (1.Kor. 12,12-13; Eph. 1,22; 4,15; Kol. 1,18). Diese neutestamentliche Gemeinde ist zu Pfingsten durch die Ausgießung des Heiligen Geistes entstanden (Apg. 1,5; 2,1-21.38-47). Die Zeit der Gemeinde wird bei der Wiederkunft Jesu Christi für die Seinen bei der Entrückung vollendet sein (1.Kor. 15,51-58; 1.Thess. 4,13-18). Die Schrift lehrt, dass die Gemeinde ein einzigartiger, geistlicher Organismus ist, der durch Christus geschaffen ist und aus allen geistlich wiedergeborenen Gläubigen in dem gegenwärtigen Zeitalter besteht (Eph. 2,11-3,6). Die Gemeinde unterscheidet sich von Israel (Mt. 16,18; Apg. 1,6-8), ein Geheimnis welches erst zu diesem Zeitalter offenbart wurde (Eph. 3,1-6; 5,32). Die Gründung sowie die Erhaltung von lokalen Gemeinden ist im Neuen Testament eindeutig gelehrt und definiert (Apg. 14,23.27; 20,17.28; Gal. 1,2; Phil. 1,1; 1.Thess. 1,1; 2.Thess. 1,1). Die Glieder des einen biblischen Leibes, sind aufgefordert, sich als lokale Gemeinde zu versammeln (1.Kor. 11,18-20; Hebr. 10,25).
5.2 Der Zweck und die Aufgabe der Gemeinde Jesu
Die Schrift lehrt, dass der Zweck der Gemeinde darin besteht, Gott zu verherrlichen (Eph. 3,21; Mt. 5,16; 1.Petr. 2,9-12). Die Gläubigen sollen sich in örtlichen Gemeinden zum Lobpreis Gottes, zur Anbetung, zum Gebet, zur Gemeinschaft, zur Verkündigung und zum Lehren des Wortes Gottes, zur gegenseitigen Stärkung und Hilfeleistung und zur Ausübung der symbolischen Handlungen versammeln. (Apg. 2,42-47; 1.Kor. 11,17-34; Hebr.10,25) Die Schrift lehrt, dass alle Gläubigen Gottes Zeugen sowohl in Worten als auch in Taten in der Welt sein sollen (Mt. 5,16; 1.Petr. 2,11-12; 3,15-16). Die lokale Gemeinde hat zudem treue Männer, die fähig sind, andere zu lehren, zu identifizieren und auszubilden. Zum Zweck, sie auszusenden um das Evangelium zu predigen und andere lokale Gemeinden zu gründen und zu stärken (Röm. 10,13-15; 2.Tim. 2,2; Apg. 13,1-3; 14,21-28).
5.3 Die Leitung der örtlichen Gemeinde
Die Schrift lehrt, dass Christus die einzige wahre Autorität der Gemeinde ist (1.Kor. 11,3; Eph. 1,22; Kol. 1,18) und dass die Leitung, Gaben, Ordnung, Disziplin und der Gottesdienst in seiner Souveränität eingesetzt worden sind. Das durch die Schrift vorgegebene Amt, welches unter Christus und über den Gemeindegliedern dient, ist das Amt der Ältesten (Männer, die auch als Aufseher, Hirten, Pastor oder Lehrer bezeichnet werden Apg. 20,28; Eph. 4,11; 1.Petr. 5,1-4) und der Diakone, welche beide die biblischen Kriterien erfüllen müssen (1.Tim. 3,1-13; Tit. 1,5-9; 1.Petr. 5,1-5). Wir lehren, dass diese Leiter, als Diener Christi (1.Tim. 5,17-22) in seiner Autorität die Gemeinde leiten und dirigieren. Die Gemeinde soll sich ihrer Leitung unterordnen (Hebr. 13,7.17).
5.4 Die Gemeinde Jesu und der Staat
Die Schrift lehrt die Selbstverwaltung der Ortsgemeinde, unabhängig von jeglicher externen (außenstehenden) Autorität oder Kontrolle mit dem Recht der Selbstverwaltung und der Freiheit von der Einmischung jeglicher Hierarchien von Einzelpersonen oder Organisationen (Apg. 14,23; Tit. 1,5). Die Schrift lehrt, dass der Staat von Gott zur Erhaltung der Ordnung eingesetzt ist und dass seinen Gesetzen und Verpflichtungen, sofern sie nicht im Widerspruch zum Gehorsam gegenüber Gott stehen, nachzukommen ist (Röm. 13,1-7; Tit. 3,1-4; 1.Petr. 2,13-17; Apg. 5,29). Die Funktionen und die Verantwortung von Gemeinde und Staat sind unterschiedlich und dürfen deshalb nicht vermischt werden. Das Gebet für die Obrigkeiten ist eine ernste Pflicht des Christen (1.Tim. 2,1-2).
5.5 Die Gemeindezucht
Die Schrift lehrt die Wichtigkeit der Jüngerschaft (Mt. 28,19-20) und der Verbindlichkeit aller Gläubigen untereinander (Kol. 3,15-16) sowie die Zurechtweisung von sündigenden Gemeindegliedern in Übereinstimmung mit dem Standard der Schrift (Mt. 18,15-22; 2.Tim. 3,16-17; 1.Kor. 5,1-13; 2.Thess. 3,6-15; Tit. 1,10-16).
5.6 Die Gaben des Geistes
Die Schrift lehrt, dass es zwei Arten von Gaben gab, die der frühen Gemeinde gegeben wurden: die wundersame Gabe göttlicher Offenbarungen und Heilungen, die für einige Zeit während der apostolischen Epoche gegeben wurde, um die Berechtigung der Botschaft der Apostel zu bestätigen (Hebr. 2,3-4; 2.Kor. 12,12); und die Gaben des Dienstes, die gegeben wurden, um Gläubige dazu auszurüsten einander zu erbauen. Mit der nun kompletten Offenbarung des Neuen Testaments bleibt die Schrift die alleinige Prüfung für die Berechtigung der Botschaft eines Menschen. Somit sind bestätigende Gaben von wundersamer Natur nicht mehr notwendig um einen Menschen oder seine Botschaft zu bestätigen (1.Kor. 13,8-12). Wundersame Gaben können sogar durch Satan vorgetäuscht oder gefälscht werden, um Menschen zu betrügen (2.Thess. 2,7-12; Offb. 13,13-14). Die einzigen Gaben, die heute am Werk sind, sind die nicht-offenbarenden ausrüstenden Gaben, die zur Auferbauung gegeben wurden (Röm. 12,6-8). Dies schließt nicht aus, dass der Herr in übernatürlicher Weise in das Leben des Gläubigen eingreifen kann. Dieses souveräne Eingreifen Gottes ist jedoch nicht an Charismen (d.h. Geistliche Gaben) gebunden. Die Schrift lehrt, dass heutzutage keiner die Gabe der Heilung besitzt, aber dass Gott die Gebete des Glaubens hört und beantwortet und in Übereinstimmung mit Seinem vollkommenen Willen für die Kranken, Leidenden und Geplagten antwortet (Lk. 18,1-6; Joh. 5,7-9; 2. Kor. 12,6-10; Jak. 5,13-16; 1.Joh. 5,14-15). Die Schrift lehrt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Heiligen mit Gott, während er sein Ziel in der Welt zur Vollendung bringt. Bis dahin gibt der Heilige Geist jedem Gläubigen Gnadengaben, die zum Dienst in der Gemeinde notwendig sind (Röm. 12,4-10; 1.Kor. 12,4-31; 1.Petr. 4,10-11). Aus diesem Grund sind alle Heiligen zum Werk des Dienstes berufen (1.Kor. 15,58; Eph. 4,12).
5.7 Die zwei symbolische Handlungen der Gemeinde
Die Schrift lehrt, dass der Herr seiner Gemeinde zwei symbolische Handlungen geboten hat, nämlich:
- die Wassertaufe der Gläubigen durch Untertauchen (Mt. 28,19; Apg. 2,38
- und das Mahl des Herrn (Abendmahl, Brotbrechen; Mt. 26,26-28; Apg. 2,42; 20,7; 1.Kor. 11,17-34).
Die Taufe von Christen durch Untertauchen (Apg. 8,36-39) ist das ernsthafte und wunderbare Zeugnis eines Gläubigen. Es zeigt seinen Glauben an den gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Retter und die Gemeinschaft mit Ihm im Tod für die Sünde und in der Auferstehung zu einem neuen Leben (Röm. 6,1-11). Es ist auch ein Zeichen der Gemeinschaft und Identifikation mit dem sichtbaren Leib Christi (Apg. 2,41-42). Die Schrift lehrt, dass das Mahl des Herrn das Gedächtnis an Seinen Tod und die Verkündigung Seines Todes bis zu seiner Wiederkunft ist und dass immer eine ernsthafte Selbstprüfung vorangehen soll (1.Kor. 11,28-32). Wir lehren auch, in Anbetracht der Tatsache, dass die Elemente des Mahls des Herrn nur Repräsentanten des Fleisches und Blutes Christi sind, das Mahl des Herrn dennoch ein tatsächliches Mahl mit dem auferstandenen Christus ist, der in einzigartiger Weise gegenwärtig ist und mit den Seinen Gemeinschaft hat (1.Kor. 10,16).
6. Die Engel
6.1. Heilige Engel
Die Schrift lehrt, dass Engel erschaffene Wesen sind und deshalb nicht angebetet werden sollen (Offb. 22,8-9). Die Engel wurden geschaffen, um Gott zu dienen und Ihn anzubeten (Lk. 2,9-14; Hebr. 1,6-7.14; 2,6-7; Offb. 5,11-14; 19,10; 22, 9).
6.2. Gefallene Engel
Die Schrift lehrt, dass Satan ein geschaffener Engel und der Urheber der Sünde ist. Er zog das Gericht Gottes auf sich, indem er gegen seinen Schöpfer rebellierte (Jes. 14,12-17; Hes. 28,11-19) und zahlreiche Engel in seinem Fall mit sich zog (Mt. 25,41) und indem er die Sünde, dadurch, dass er Eva versuchte, in die Menschheit hineinbrachte (1.Mo. 3,1-15). Die Schrift lehrt, dass Satan der offene und erklärte Feind Gottes und der Menschen ist (Jes. 14,13-14; Mt. 4,1-11; Offb. 12,9-10), der Fürst dieser Welt, der durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi besiegt wurde (Kol. 2,14-15; Joh. 12,31; Röm. 16,20) und dass er im Feuersee für ewig bestraft werden wird (Jes. 14,12-17; Hes. 28,11-19; Mt. 25,41; Offb. 20,10).
7. Die letzten Dinge (Eschatologie)
7.1. Tod
Die Schrift lehrt, dass der körperliche Tod nicht der Verlust unseres körperlosen Bewusstseins ist (Offb. 6,9-11), dass die Seele der Erlösten sofort in die Gegenwart Jesu geht (Lk. 23,43; Phil. 1,23; 2. Kor. 5,8), dass eine Trennung von Seele und Körper stattfindet (Phil. 1,21-24) und dass diese Trennung für die Erlösten bis zur Entrückung anhalten wird. Bei der Entrückung werden die Toten in Christus zuerst auferstehen, und zusammen mit den Lebendigen in Christus entrückt. In diesem Augenblick wird die Seele mit einem neuen himmlischen Leib vereinigt werden, um für immer mit unserem Herrn verherrlicht zu sein (1.Thess. 4,13-17; Phil. 3,21; 1.Kor 15,33-44.50-54). Bis zu diesem Zeitpunkt werden die Seelen der in Christus Erlösten in freudiger Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus bleiben (2. Kor. 5,8). Die Schrift lehrt die körperliche Auferstehung aller Menschen; der Erretteten zum ewigen Leben (Joh. 11,23-27; Röm. 8,10-11.19-23; 2.Kor. 4,14) und der Verlorenen zum Gericht und zur ewigen Strafe (Dan. 12,2; Joh. 5,28-29; Offb. 20,13-15). Die Schrift lehrt, dass die Seelen der Verlorenen beim Eintreten des Todes unter Strafe aufbewahrt werden bis zur zweiten Auferstehung (Lk. 16,19-26; Offb. 20,4-6.13-15), wenn die Seele und der auferstandene Leib vereinigt sein werden. Sie werden dann vor dem großen weißen Thron zum Gericht erscheinen (Offb. 20,11-15) und in die Hölle geworfen werden, in den Feuersee (Mt. 25,41-46), von Gottes Leben für immer abgeschnitten (Dan. 12,2; Mt. 25, 41-46; 2.Thess. 1,7-9).
7.2. Die Entrückung der Gemeinde
Die Schrift lehrt die persönliche, körperliche Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus vor der Ausgießung des Zornes Gottes (1.Thess. 5,9), dem Tag des Herrn (1.Thess. 4,16; Tit. 2,13), um Seine Gemeinde von der Erde zu entrücken (Joh. 14,1-3; 1.Kor. 15,51-53; 1.Thess. 4,15-18;5,1-11). Zwischen diesem Ereignis und Seiner Wiederkunft in Herrlichkeit mit Seinen Heiligen, wird den Gläubigen entsprechend ihrer Werke vergolten (1.Kor. 3,11-15; 2.Kor. 5,10).
7.3. Der Tag des Herrn
Die Schrift lehrt, dass sofort nach der Entrückung der Gemeinde von der Erde die gerechten Gerichte Gottes auf eine ungläubige Welt ausgegossen werden (Mt. 24,29-44; 1.Thess. 4,13-18;5,1-9; 2.Thess. 2,1-12; Offb. 6,12-17). Das ist die Zeit des großen Zornes, die die Schriften „Den Tag des Herrn“ nennen (Zef. 1,14-18; 1.Thess. 5,2-3; 2.Petr. 3,3-11; Jes. 13,9-13). Der Höhepunkt dieser Gerichte wird die Wiederkunft Christi auf die Erde in Herrlichkeit sein (Mt. 25,31-46; 2.Thess. 2,8). Diese Periode schließt die siebzigste Jahrwoche in Daniels Prophetie ein (Dan. 9,24-27; Mt. 24,15-31; 25,31-46).
7.4. Die Wiederkunft Christi und das Tausendjährige Reich
Die Schrift lehrt, dass Christus nach der Zeit der Trübsal auf die Erde kommen wird, um den Thron Davids einzunehmen (Ps. 2; Mt. 25,31; Lk. 1,32-33; Apg. 1,10-11; 2,29-30) und Sein messianisches Reich für tausend Jahre auf der Erde aufzurichten (Offb. 20,1-7). Während dieser Zeit werden die auferstandenen Heiligen mit Ihm über Israel und alle Nationen auf der Erde regieren (Dan. 7,17-22; Offb. 19,11-16; Offb. 20,6). Dieser Herrschaft wird der Sturz des Antichristen und des falschen Propheten und die Beseitigung Satans aus der Welt vorangehen (Dan. 7,17-27; Offb. 20,1-7). Die Schrift lehrt, dass das Reich die Erfüllung von Gottes Verheißung an Israel sein wird, sie zurückzubringen zu dem Land (Jes. 65,17-25; Hes. 37,21-28; Sach. 8,1-17), das sie durch ihren Ungehorsam verwirkten (2.Chr. 36,15-23). Genau auf diesem messianischen Reich haben die Juden zur Zeit Jesus gehofft (Mt. 16,21-23; Joh. 6,14-15; Lk. 24,21; Apg. 1,6). Das Ergebnis ihrer Ablehnung von Jesus war, dass Israel für eine Zeit zur Seite gestellt wurde (Mt. 21,43; Lk. 19,41-44; Röm. 11,1-26). Die Schrift lehrt, dass diese Zeit der Herrschaft unseres Herrn von Harmonie, Recht, Gerechtigkeit, Frieden und langem Leben bestimmt sein (Jes. 11; 65,17-25; Hes. 36,33-38) und damit enden wird, dass Satan losgelassen wird (Offb. 20,7).
7.5. Das Gericht über die Verlorenen
Die Schrift lehrt, dass Satan, nachdem er nach der tausendjährigen Herrschaft Christi losgelassen wird (Offb. 20,7), die Nationen der Erde verführen und sie versammeln wird, um gegen die Heiligen und die geliebte Stadt zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt wird Satan und seine Armee durch Feuer vom Himmel verschlungen werden (Offb. 20,9). Danach wird er in den Feuer- und Schwefelsee geworfen werden (Mt. 25,41; Offb. 20,10) woraufhin Christus, der der Richter aller Menschen ist (Joh. 5,22), die Großen und die Kleinen auferwecken und vor dem großen weißen Thron richten wird. Die Schrift lehrt, dass diese Auferstehung der Verlorenen Toten eine leibliche Auferstehung zum Gericht sein wird, und sie, nachdem sie ihr Urteil empfangen haben, einer ewigen bewussten Strafe im Feuersee überantwortet werden (Offb. 20,11-15; Mt. 25,41.46).
7.6. Das ewige Reich
Die Geretteten werden in den ewigen Zustand der Herrlichkeit mit Gott eintreten, nachdem die Elemente dieser Erde aufgelöst und durch eine neue Erde ersetzt werden, in der nur Gerechtigkeit wohnt (2.Petr. 3,10-14; Offb. 21,1-8). Danach wird die himmlische Stadt aus dem Himmel herunterkommen (Offb. 21,2) und der Wohnort der Heiligen sein, wo sie für immer Gemeinschaft mit Gott und untereinander genießen werden (Joh. 17,3; Offb. 21,22). Unser Herr Jesus Christus wird dann, nachdem Er Seinen errettenden Auftrag erfüllt hat, Gott dem Vater das Reich übergeben (1.Kor. 15,24-28), damit in allem der dreieinige Gott für alle Zeiten regiere (1.Kor. 15,28).